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Vom Errorhead-Wunderdrummer Athanasios “Zacky“ Tsoukas ist in der Ausgabe 3/2011 des Sticks-Magazin ein ausführliches Interview erschienen, in welchem er u.a. über seine Arbeit im Errorhead-Universum erzählt. (PDF Download)

Errorhead Live Bocholt"Musikalische Klasse, Spielfreude und eine Portion Humor Dass die vier Jungs von Errorhead zur europäischen Musikerelite gehören, bewiesen sie am Mittwoch eindrucksvoll in der Alten Molkerei. Musikalische Klasse, garniert mit einer gehörigen Portion Spielfreude und einer Prise Humor, sorgten bei den über 250 Zuschauern für grandiose Stimmung. Sänger Andrew Greaser versprach gleich zu Beginn: „Wir haben heute alte Songs im Gepäck, wir haben neue dabei und spielen unveröffentlichte Nummern.“ Einer dieser unveröffentlichten Songs war „Be yourself“, bei dem Gitarrist Marcus Deml seine Zuhörer mit rasanten Licks in Staunen versetzte und Gitarristenherzen höher schlagen ließ.

Natürlich durften bei der zweieinhalbstündigen Show Klassiker wie „Northern Lights“, „Dead or alive“ oder „Tata“, das Deml seinem Vater widmete, nicht fehlen. Das Stück „Watch my cloud“ widmete Deml dem kürzlich verstorbenen Garry Moore, der sein persönlicher Gitarrenheld der Jugend gewesen sei und ihn maßgeblich beeinflusst habe.

Dem Publikum konnte angesichts der Stückauswahl, die von sphärischen Klängen über Blueselemente bis hin zum Hardrock bestimmt wurde, nicht langweilig werden. Deml bereicherte vor allem durch sein virtuoses Spiel und eine schier unerschöpfliche Bandbreite an Techniken und Sounds die Stücke. Doch auch Bassist Frank Itt und Schlagzeuger Athanasios „Zacky“ Tsoukas standen ihm in nichts nach. Besonders Zacky spielte sich während des 35 minütigen Jimi-Hendrix-Medleys in einem Schlagzeugsolo in unerreichbare Geschwindigkeiten.

Nach der dritten Zugabe „Message of Love“ dann ließen die Fans die Band von der Bühne, feierten noch ein wenig mit diesen bodenständigen Ausnahmetalenten."

"Die Zuschauerzahl hat sich verdoppelt, wenn nicht gar verdreifacht im Vergleich zu Errorheads Auftritt in der Music Hall vor genau einem Jahr. Es hat sich offensichtlich herumgesprochen, dass die Band um Gitarrist Marcus Deml ein absolutes Erlebnis ist und es zeigt sich, dass ein wenig langer Atem im häufig viel zu schnelllebigen Musikgeschäft von Vorteil ist.

Hätten sich die Veranstalter von der enttäuschenden Publikumsresonanz beim Worpswede-Debüt 2010 entmutigen lassen, den Rockfans der Region wäre ein famoses Konzert entgangen.

Was Errorhead auszeichnet ist, dass dort drei hoch begabte Instrumentalisten ihr Können in den Dienst einer gemeinsamen Sache stellen. Will man überhaupt etwas an dieser Truppe bemängeln, dann muss man vielleicht beim Vierten im Bunde – Sänger Andrew Graeser – leichte Abstriche machen, er steht allerdings auch weit weniger im Mittelpunkt als bei herkömmlichen Rockbands üblich. Geprägt ist der Sound der Gruppe durch Marcus Demls E-Gitarre. Das mehrfach ausgezeichnete Saiten-Genie gehört sicherlich auch nach internationalen Maßstäben zur Spitzenklasse, verfällt aber dabei nie der Hybris, sich als Meister aller Klassen eitel zu reproduzieren.

Natürlich setzt er sich klanglich in den Vordergrund und auch optisch in Szene. Er zelebriert seine Soli, aber er verliert sich nicht in Selbstbeweihräucherung und enervierenden Endlosschleifen. Er schöpft aus dem Vollen, sowohl was die Klangvariationen seines Instruments als auch seinen Ideenreichtum angeht. Was bei ihm zu einem Song wird, daraus stricken andere ein halbes Dutzend. Vor allem aber wird es wirklich zu Songs, die diese Bezeichnung verdienen und bei jeglichem Freiraum in der Ausgestaltung ihre oft an progressiven Rock angelegten Strukturen behalten. Veredelt wird sein individuelles Können im Zusammenspiel mit Frank Itt und Zacky Tsoukas.

Der mächtige Bassist und sein griechischer Kollege hinter dem nicht minder gigantischen Schlagzeug wären mit dem üblichen Beinamen „Rhythmusgespann“ eigentlich beleidigt. Auch sie strotzen nur so vor unorthodoxen Einfällen, traumwandlerischer Exaktheit und unbedingtem Willen, ihr Bestes zu geben. Zweieinviertel Stunden lang explodiert dieses Trio vor Spielfreude; ein Vergnügen ohne den geringsten Moment der Gleichförmigkeit oder Langeweile.
Zwischen den drei Instrumental-Genies als Sänger einen Platz zu finden, ist keine einfache Aufgabe. Andrew Graeser orientiert sich dabei an Hardrock-Shouter klassischer Ausprägung, wechselt aber auch schon mal zum Rap. Manchmal neigt er dazu, die Schnörkel zu übertreiben, völlig unnötigerweise „übersingt“ er quasi und auch in seinen Ansagen – oft im Disput mit Deml – wären etwas weniger Ausschweifungen sicher besser. Wirklich trüben kann das den brillanten Gesamteindruck von Errorhead aber nicht.

"Es wird wohl eins der Konzerte, das für Aufregung sorgt. Bei jenen, die sich hinterher darüber ärgern, nicht hingegangen zu sein. Am Dienstag bittet Marcus Deml zum Rock-Abend der feineren Art in die Lindenbrauerei. Deml ist Erfinder und Gitarrist der Band Errorhead, die das Erscheinen der neuen CD „Live“ mit einer ausgedehnten Deutschland-Tournee feiert. In Unna beginnt bereits die letzte Woche der März-Konzertreise.

Erst nach Ende der Tour kann die 2009 und 2010 eingespielte Live-Scheibe in den Läden und per Mailorder erworben werden. Der Musikfreund sollte sich keinen Illusionen hingeben. Ein Auftritt von Errorhead verspricht nicht gerade radiotaugliche Dreiminuten-Hits am Laufband. Die Band gibt sich ausgiebigen Instrumentalstudien hin. Wer die Gitarre liebt und Jimi Hendrix, Gary Moore, Steve Morse, Allan Holdsworth und andere ins Herz geschlossen hat, der bekommt im Kühlschiff-Konzert eine Menge zu hören.

Nicht fehlen darf bei den Auftritten der Errorheads ein Medley, das dem großen Jimi Hendrix gewidmet ist. Neben Bluesstücken rockt es auch gehörig im Programm, funkige Einflüsse fehlen nicht, und kleine Verbeugungen vor den Größen der Rockmusik werden immer wieder in die Kompositionen eingewoben.

Deml, vor 43 Jahren in der Tschechoslowakei geboren und früh mit seinen Eltern über Österreich nach Deutschland geflohen, ist längst kein Geheimtipp mehr. 2005 wählten ihn das Fachmagazin „Guitar Player“ zu den weltbesten 3 an der Klampfe. In der „Rock and Roll Hall of Fame” (Cleveland) ehrten ihn Steve Lukather und Joe Satriani." Westfälische Rundschau · März 2011

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